Wasserfreie Produkte – wieso, weshalb, warum?

Meine Haut pflegen und gleichzeitig auch noch unseren Planet retten? Klingt irgendwie verlockend. Aber wie genau mach ich das jetzt? Und was haben diese ominösen „Waterless“ Produkte damit zu tun?
Fangen wir mal ganz vorne an. Beim Wasser. Oder genauer: bei wasserhaltigen Produkten. Welche Auswirkungen haben sie auf die Umwelt und warum könnte der Verzicht auf H2O die umweltfreundliche Lösung sein, die wir jetzt brauchen?

Bei den Inhaltsstoffen fast aller (kosmetischen) Produkte finden wir an erster Stelle den Begriff „Aqua“. Wasser. Warum? Ganz einfach: es ist der Inhaltsstoff, der am meisten enthalten ist und der einen wunderbar preiswerten Verdünner darstellt (das erklärt auch die teilweise erschütternd niedrigen Preise…). Ganz nebenbei zaubert uns die Zugabe von Wasser aus schwerer Butter eine weiche, zarte Pflege. Und – Hand aufs Herz – wer von euch möchte auf seine schnell einziehende und ultraleichte Lotion verzichten? Problem ist aber: das hinzugefügte Wasser birgt auch eine ganze Reihe an Problemen – für unseren Körper UND die Umwelt. Denn: was euren Cremes und Ölen ihre perfekte Konsistenz und Streichfähigkeit verleiht, ist für unsere Erde weit weniger schön.

DIE drei Gründe für das Umstellen auf wasserfreie Produkte:

1. Die Wirksamkeit
Der Wasseranteil bei flüssigen Produkten liegt nicht selten bei 70-90%, bedeutet: für die wirklich relevanten Wirkstoffe bleiben nur noch 10-30%. Lassen wir das Wasser also weg, bliebt uns mehr Spielraum für die wirklich wichtigen Inhaltsstoffe und wir brauchen deutlich weniger oder sogar gar keine Konservierungsstoffe. Denn: wo kein Wasser, auch keine Bakterien (Feuchtigkeit ist ja ein allgemein bekanntes Paradies für die Entstehung von Keimen) und keine Bakterien heißt im Umkehrschluss: keine Bekämpfung mit Konservierungsstoffen nötig. Das Ergebnis: ein deutlich wirksameres, reineres und hochwertigeres Produkt.

2. Die Nebenwirkungen durch Zusatzstoffe
Wie eben erwähnt: wo Wasser ist, da sind auch Keime. Damit ein wasserhaltiges Produkt also lagerfähig bleibt, braucht es (mal bessere, mal schlechtere) Konservierungsmittel. Jedes davon erhöht das Allergiepotential unserer Haut. Für die bessere Verbindung von Öl und Wasser werden außerdem Emulgatoren eingesetzt, die wiederum den Schutzmantel der Haut beeinflussen. Schadstoffe können dadurch einfacher in tiefere Hautschichten gelangen und unter Umständen Allergien auslösen. Kurz: Zusatzstoffe dienen häufig nur der Stabilisierung der Produkte, nicht der Verbesserung unseres Hautzustandes.

3. Die Umwelt
Wir sind an dem Punkt, dass Wasser schon bald ein Luxusgut darstellen wird. Und weil es für die Herstellung von vielen Produkten meist kilometerweise transportiert werden muss, steigern wir damit den CO2-Abdruck der Produkte um ein Vielfaches. Auch die sinnlose Wasserverschwendung ist enorm: Das Wasser wird dem Boden entzogen, durch die Gegend gefahren und landet schließlich wieder im Abwasser. Super!
„Waterless“ Produkte brauchen weniger Verpackung, heißt weniger Müll. Und sie haben durch den Verzicht auf Wasser ein geringeres Eigengewicht – das Resultat, again: geringerer CO2-Ausstoß beim Transport. Und in noch einem Aspekt punkten unsere wasserfreien Freunde: bei ihrer Herstellung wird kaum Energie erfordert, wohingegen herkömmliche Produkte teilweise stundenlang erhitzt und gerührt werden.

Die Message kam hoffentlich an: wasserfreie Produkte sind zwar häufig teurer und das schreckt uns erstmal ab. Doch die Investition in hochwertige, konzentrierte Pflege aus meistens auch ethischer gewonnenen Inhaltsstoffen lohnt sich. Nicht nur ihr habt länger etwas davon, auch unsere Umwelt freut sich. Und wer noch nicht weiß, wie er all das nun umsetzen kann, schaut sich gerne in unseren Produkten um: wie wär’s zum Beispiel mit unserem guten „Stück“ – die Seife zum Duschen, als Shampoo und für die Hände. Viel Spaß beim wasserfreien Plantschen