Haut und Ernährung – das gehört zusammen?

Du bist, was du isst. An dieser vermeintlich simplen Floskel ist in der Tat mehr dran, als wir vielleicht manchmal wahrhaben wollen. Wie, von Süßem krieg ich automatisch Pickel? Und wer zu wenig trinkt, bekommt (natürlich direkt!) Schrumpelhaut? Jein.

Aber Fakt ist: deine Ernährung leistet einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zu deiner Hautgesundheit. Und dabei spielen bestimmte Nährstoffe, ausreichend Flüssigkeit und das leidige Thema der Unverträglichkeiten natürlich eine große Rolle.

Was für uns Erwachsene von Bedeutung ist, gilt auch für Babys. Ihre Haut ist am Anfang so sensibel, so aufnahmefähig für äußere Einflüsse. Sowohl Kleidung als auch Sonneneinstrahlung, aber auch Pflegeprodukte und Ernährung können sich im Hautzustand deines Babys widerspiegeln. Okay, also Kind komplett verhüllen, das Haus nur nach Sonnenuntergang verlassen, es bekommt ausschließlich Muttermilch und wird am besten auch noch darin gebadet. Pardon, blöder Witz. Ganz soweit wollen wir jetzt auch nicht gehen. Es reicht absolut, wenn wir uns einmal mehr – heute in puncto Ernährung – mehr Zeit fürs Hinschauen nehmen.

Fast jedes Neugeborene hat irgendwann eine etwas auffällige Haut. Ob es Baby-Akne oder die „Sabber-Pusteln“ am Kinn sind – meist beruhen diese kleinen Irritationen auf der Umstellung auf die neue Außenwelt. Die Anpassung, die der kleine Organismus nach 9 Monaten im „Aquarium“ leistet, ist schließlich enorm. Und schon mal zur Beruhigung: keiner dieser Ausschläge ist ungesund oder sogar gefährlich. Meist verabschieden sie sich nach kurzer Zeit wieder.

Geht es dann irgendwann mit der Beikost-Einführung los, lässt sich der Grund für Hautausschläge in den meisten Fällen eher bei den Nahrungsmitteln finden. Da ihr ja sowieso ein Lebensmittel nach dem anderen in den Speiseplan aufnehmt, könnt ihr ganz bewusst beobachten, wie euer Baby bzw. seine Haut auf das jeweilige Gemüse reagiert.
Und es dann gegebenenfalls für eine kurze Zeit auch mal weglassen.

Macht euch aber immer wieder bewusst: von einer Allergie sprechen wir hier nicht. Lasst es uns lieber als viele kleine Anpassungs- und Annäherungsversuche von Seite des Babys sehen. Das gesamte System eures Kindes muss sich nun mal erst in die neue Welt einfinden und braucht dafür Zeit. Selbstverständlich gibt es Fälle von Lebensmittelallergien – zum Beispiel auf Kuhmilch oder Nüsse – aber auch die verschwinden glücklicherweise bei über 90 Prozent der Kinder bis zum dritten Geburtstag wieder.

Apropos Milch… tatsächlich ist der Beikost-Fahrplan nicht mehr ganz so streng festgelegt, wie noch vor ein paar Jahren. Dennoch sind ein paar Lebensmittel in den ersten 12 Monaten weniger geeignet als andere. Dazu gehört beispielsweise Rohmilch (Vollmilch ist bei einer Menge von bis zu 200 Millilitern täglich absolut in Ordnung), rohe Eier und Honig. Aber auch von Salz, Süßigkeiten und unverarbeiteten Nüssen (Gefahr des Verschluckens) empfiehlt es sich, im ersten Jahr erstmal Abstand zu halten. Wobei immer gilt: erkundet in der Familie, was wann passt. Unterstützt auch die kleinsten Familienmitglieder darin, Essen in Ruhe kennenzulernen und zu erkunden – und wenn dabei mal ein Stückchen Kuchen im Mund landet, tut das auch niemandem weh.

Das A und O ist also auch hier wieder: gebt euch und dem Baby Zeit für jeden neuen Schritt und beobachtet immer achtsam, wie es reagiert. Nicht das, was „man“ bei Babys befolgen sollte ist euer Leitfaden, sondern die Bedürfnisse und Signale eures Kindes sind die, die für euch zählen.